„Wir fühlten uns zu schwach, um die Befreiung jubelnd zu feiern“, erinnert sich Jerzy Herszberg, ehemaliger Gefangener aus Polen, über seine Befreiung aus dem Auffanglager Wöbbelin.
Vor 80 Jahren, am 27. Januar 1945, wurden die überlebenden Häftlinge des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz von der Roten Armee befreit. Doch für viele KZ-Gefangene anderer Lager sollte es noch Wochen oder Monate dauern, bis auch sie befreit wurden. Und für Zehntausende kamen die Befreier zu spät. Sie starben in den letzten Kriegswochen vor der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945.
An Menschen, die die Befreiung erleben durften, erinnerte eine Lesung in der Gedenkstätte Neuengamme am vergangenen Montag. Bei der öffentlichen Veranstaltung gaben wir, die Schülerinnen und Schüler des Profilkurses S1, den Befreiten eine Stimme, brachten ihre Gedanken und Gefühle kurz vor der Befreiung, während der Befreiung und in ihrem Leben danach zum Ausdruck.
Die lebenslange Prägung durch die traumatische KZ-Haft war für uns eine wesentliche Erkenntnis aus den Berichten. Damit wollen wir uns an einem Projekttag weitergehend beschäftigen.
Foto: Iris Groschek