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Lesung mit Jean-Michel Gaussot am 20.2.24

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„Den großen Abwesenden, der mich niemals verlassen hat“ – so nennt Jean-Michel Gaussot seinen Vater, ein Opfer der Nazis, die den französischen Widerstandskämpfer 1944 nach Deutschland verschleppten. Dort starb er wenige Wochen vor Kriegsende in einem Außenlager des KZ Neuengamme. Seinen Sohn hat er nie kennen gelernt, die Ehefrau blieb mit zwei Kindern zurück.

Nach ihrem Tod 2012 hat Jean-Michel das letzte Lebensjahr des Vaters aus dem Nachlass akribisch rekonstruiert und nachempfunden – fast könnte man sagen: nach-erlebt, denn wenn der ehemalige Diplomat aus seinem Buch über den Vater liest, werden dessen Erfahrungen gegenwärtig: die endlose Zugfahrt im Viehwaggon nach Norddeutschland, die Ankunft im Lager, die lebensfeindlichen Bedingungen dort, die letzten Stationen bis zum Tod des erst 30jährigen in Wöbbelin. Geblieben sind dem Sohn nur einige Fotos, Berichte von Weggefährten und die Metallplakette mit der Häftlingsnummer des Vaters.

Das Buch stellte Gaussot, der seit Jahren zur Amicale Internationale KZ Neuengamme gehört, einem internationalen Netzwerk von Überlebenden und Angehörigen der Opfer, am vergangenen Dienstag in der Aula vor. Eingebettet waren die Lesungen in ein von Sophia Annweiler (Gedenkstätte Neuengamme) moderiertes Gespräch. Die von Frau Hummel und der Gedenkstätte organisierte Veranstaltung hat die Schülerinnen und Schüler des 10. bis 12. Jahrgangs tief beeindruckt:

Durch die direkte Anrede des Vaters von Jean-Michel Gaussot habe ich mich sehr verbunden mit ihm gefühlt. Das Interview hat verdeutlicht, wie schlimm die Schicksale auch der Angehörigen der Inhaftierten waren.
(Alexander Dehn, 10k)

Wir fanden es gut, dass Jean Michael die Geschichte seines Vaters sehr persönlich und emotional wiedergegeben hat. Außerdem hat uns sehr gefallen, dass er das Erbstück seines Vaters (die Plakette) mitgebracht hat und sie uns auch so anvertraut hat, dass er sie sogar herumgegeben hat.
(Jan und Mats 10k)

Wir fanden die Veranstaltung, die uns auf dieser persönlichen Ebene die Geschichte von Jean-Michel Gaussots Vater nahebrachte, sehr ergreifend und emotional. Wir sind dankbar dafür, die Möglichkeit gehabt zu haben, ganz persönliche Einblicke von betroffenen Familien zu erfahren. Besonders berührt haben uns die Bilder der Präsentation. Einmal das Hochzeitsbild, auf welchem Jean-Michel Gaussots Vater seine Frau liebevoll anblickte, als auch das Portrait, auf welchem er ruhig in die Kamera blickte. Der Schmerz, den diese Familie erleiden musste, ist für uns unvorstellbar.Danke auch an die Schule für diese Möglichkeit.
(Marei & Maja, 10k)

Wir sind Jean-Michel Gaussot sehr dankbar, für seine Zeit, seine Offenheit und seine Mühe. Besonders betroffen gemacht haben uns die Hochzeitsbilder mit seiner Frau, denn kurze Zeit darauf musste er sie verlassen. Auch dass er uns die Plakette herumgereicht hat, war ein Zeichen des Vertrauens.
(Emilia, Anastasija und Michael)

Es ist bewundernswert, wie viel Jean-Michel Gaussot auf sich genommen hat, um die Geschichte seines Vaters zu verfolgen und aufzuarbeiten. Die Lesung war sehr informativ.
(Anneke Olhorn und Viktoria Gajda, 10k)

Die Geschichte seiner Familie mit den Tagebucheinträgen seiner Mutter hat uns sehr berührt. Wir danken Jean-Michel Gaussot, dass wir so ein persönliches Erbstück seines Vaters in der Hand halten durften. Auch danken wir der Gedenkstätte Neuengamme für die Organisation dieser interessanten und aufschlussreichen Buchvorstellung.
(Rieke, Matti, Janno, 10K)

Seine Geschichte und die seines Vaters hat uns sehr berührt, vor allem die Bemühungen seiner Mutter, ihren Ehemann zurückzubekommen bzw. mit ihm Kontakt zu halten, als er verhaftet wurde, war sehr ergreifend.
(Randa & Lena, 10k)

Die Materialien, die zur Veranschaulichung mit gebracht wurden, haben uns sehr gut gefallen und haben zum Verständnis beigetragen.
(Raja und Romy, 10k)

Diese Geschichte hat uns wiederholt vor Augen geführt, wie wichtig es ist, immer wieder über dieses Thema zu sprechen. Es war sehr bewegend und eine tolle Gelegenheit, außerhalb des Lehrbuchs über diese Zeit zu lernen. Das Ausmaß des Leids, das es für Familien bedeutete, ist sonst nicht so präsent. Das wünschen wir keiner Familie. Wir danken ihm für sein Vertrauen und die Offenheit.
(Leoni, Emma, Frida 10fs)

An der Veranstaltung hat uns vor allem die bildreiche Darstellung sehr gefallen. Diese hat uns dabei geholfen, seine Geschichte besser zu verstehen. Dazu kommt, dass wir den Schreibstil seines Buches sehr interessant finden, da er sich im Buch direkt an seinen Vater richtet.
(Anouk und Anna-Julia, 10k)

Die Vorlesung war sehr interessant und wir sind dankbar für den Besuch von Herrn Gaussot. Besonders beeindruckend finden wir die Mühe und Sorgfalt, mit der er die Geschichte seines verstorbenen, nie gekannten Vaters aufgearbeitet hat. Seine persönliche Geschichte hat uns sehr bewegt.
(Ashkan & Luan, 10k)

Besonders berührt hat mich das Vertrauen, das Jean-Michel Gaussot und entgegengebracht hat. Einerseits hat er die private und berührende Geschichte von sich und seinem Vater mit uns geteilt, andererseits hat er uns eines der letzten Dinge anvertraut, die er noch von seinem Vater besitzt: eine Plakette seines Vaters mit einer Zahl drauf, die im KZ die gesamte Identität eines Menschen bestimmt. Den Gefangenen im KZ wird die Menschlichkeit genommen: kein Name, kein Widerstand, keine Identität. Darauf bezog sich auch der Rat, den Jean-Michel Gaussot uns mit auf den Weg gab: Jeder ist Mensch.
(Xenia, 10fs)

Uns hat die Antwort auf eine Frage aus dem Publikum berührt, als Jean Michel Gaussot den Rat gab, man solle nicht hassen und die Menschen würdevoll behandeln.
(Victor und Julius, 10fs)

Uns hat die Vorlesung sehr berührt. Vor allem hat uns sein Vertrauen gefallen, auch da die Plakette einen emotionalen Wert hatte. Merci pour votre visite!
(Giulia, Julie, Julie, Paula, Sofie, 10fs)

Mir hat die Lesung gefallen, weil man sich so viel besser in die damalige Situation hineinversetzten konnte. Mir persönlich ist am meisten die harte Zugfahrt ohne Platz usw. im Kopf geblieben. Beeindruckend fand ich, dass er der Geschichte seines Vaters so extrem nachgegangen ist und so viel darüber herausgefunden hat.
(Filip 10fs)

Die Veranstaltung hat einem die Zeit von damals noch viel näher gebracht, obwohl wir alle schon im KZ Neuengamme waren. Dadurch, dass man diesen Ort schon selbst gesehen hat, zusammen mit den Umständen von damals, konnte man diese persönliche Geschichte sehr gut mitfühlen. Seine abschließenden Worte geben Hoffnung darauf, dass wir gemeinsam dafür kämpfen, dass so etwas nie wieder geschieht.
(Cira, 10fs)

Die Lesung war sehr interessant und berührend. Besonders beeindruckend fand ich, wie viel er im Nachhinein noch über seinen Vater herausfinden konnte und sich dazu entschied, seine emotionale Geschichte in einem Buch zu veröffentlichen und das er das Vertrauen hatte, seine Geschichte mit uns zu teilen.
(Carolina, 10fs)

Vor allem die Bilder seiner Familie und der Fakt, dass sein Vater unter schlimmen Bedingungen gefangen gehalten wurde, haben mich nochmal darauf aufmerksam gemacht, dass die deutsche Geschichte nie in Vergessenheit geraten darf.
(Simon, 10fs)

Mich hat besonders beeindruckt, dass er sich entschieden hat, diese emotionale Geschichte seines Vaters in ein Buch zu fassen und es somit mit der Öffentlichkeit zu teilen, da man somit viele Menschen über das vergangene Geschehen aufklärt.
(Marlon, 10fs)

Jean-Michel Gaussot ist ein sympathischer Mensch mit einer interessanten Geschichte. Man hat gemerkt, wie wichtig es ihm ist, seine Botschaft weiterzuerzählen. Er hat uns die Geschichte über seinen Vater und seine Familie sehr bewegend und emotional erzählt. Er ist ein gutes Beispiel dafür, dass wir dieses Kapitel der deutschen Geschichte nie vergessen.
(Jonas, 10fs)

Uns hat die Lesung sehr gefallen. Obwohl es ein sehr emotionales Thema für ihn ist, konnte man ihm sehr direkte Fragen stellen, die er auch alle beantwortete.
(Luca und Ilias, 10fs)

Mich hat besonders sein Vertrauen berührt, das er uns Schüler:innen entgegen gebracht hat. Jean-Michel Gaussot zeigte eine Plakette mit der Häftlingsnummer seines Vaters, welche für ihn eine sehr wertvolle Bedeutung hat. Merci pour votre visite!
(Mara, 10fs)

Nous avons trouvé la lecture et les expériences partagées de M. Gaussot non seulement vraiment intéressantes et émotionnellement émouvantes, mais nous avons aussi remarqué une fois de plus l’importance d’un tel échange pour que cela ne se reproduise plus jamais. Nous sommes très remerciants à M. Gaussot pour sa confiance, son travail et le temps qu’il nous a consacré. L’écouter nous a vraiment enrichi!
(Carlotta & Mari, 12).