Lui-Navigation

close icon

Der Naturwissenschaftliche Tag

Beschreibung des NaWi-Tages

Nachdem 2009 erstmals und mit viel Freude und Engagement aller Beteiligten der NaWi-Tag stattfand, wurde er alljährlich wiederholt. An dem NaWi-Tag bekommt jede Klasse unter Aufsicht eines Lehrers eine Aufgabe zugeteilt, die mit naturwissenschaftlichen Experimenten zusammenhängt, oder sogar ausschließlig daraus besteht. Über diese Aufgaben hinaus werden auch jahrgangsbezogene Vorträge für alle Klassenstufen von Experten und Forschern in der Aula gehalten. Für die Oberstufen werden zahlreiche Workshops angeboten. Zum Abschluss des Tages wird eine freie Stunde geplant, die den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gibt, die Projekte und Arbeiten der anderen Klassen in Augenschein zu nehmen.

Bei Interesse wird unten aufgeführt ein Artikel aus der Bergedorfer Zeitung. Klicken Sie einfach auf die Überschrift und erfahren Sie mehr über die Situation und die Naturwissenschaftlichen Tage am Luisen-Gymnasium!

„Experimente mit Eiern und Mausefallen“ – Zeitungsartikel

Bergedorfer Zeitung 15. Juli 2009 – Anne K. Strickstrock
Luisen-Gymnasium stellt sich vor – und kämpft um seine Klassen Fünf und Sechs
Bergedorf. Etwas Draht, ein rohes Ei, eine Kerze und eine leere Fischkonserve: Daraus mussten gestern die Siebtklässler am Luisen-Gymnasium ein Boot mit Dampfantrieb bauen – und schafften es: „Die Kerze erhitzt das Wasser im ausgeblasenen Ei, und durch den Dampf fährt das Boot“, erklärte die 13-jährige Eva staunenden Gästen am „Tag der Naturwissenschaften“ am Reinbeker Weg. Andere Schüler bastelten eine Papierbrücke mit einem Meter Spannweite: über sie soll eine Modelleisenbahn fahren können. In Nachbarklassen wurden Katapulte und PC-gesteuerte Roboter gebastelt, elektrische Schaltungen gelötet und Murmelbahnen entworfen. Während die Großen eine DNA isolierten, ließen die Fünftklässler kleine Fallschirme durchs Treppenhaus segeln, trafen sich in der Aula auch Kinder aus Neuallermöhe und Hansa-Schüler beim „Mausefallenrennen“. Physiklehrer Daniel Roeschke: „Schwierig ist, dass der Bindfaden sich lösen muss, sonst wird das Gefährt gebremst.“ 21 Meter schaffte die Konstruktion von Jakob und Sebastian (Gymnasium Allermöhe). Die Siebtklässer hatten mit Styropor und Zeltstangen gearbeitet, CDs dienten als Räder.

Der naturwissenschaftliche Tag machte deutlich, wie gut Lehrer Andreas Ruben das sogenannte „MINT-Profil“ der Schule organisiert und die Jugendlichen zum Experimentieren anleitet. Die Förderung von Technik soll dem entgegen wirken, was Experten lange kritisieren: In Deutschland fehlen mehr als 10 000 Ingenieure. Mit großer Sorge sieht Schulleiterin Dr. Mechthild Uhle der geplanten Schulreform entgegen, wonach künftig die Gymnasien auf Fünft- und Sechstklässler verzichten müssen: „Wir kriegen die Kinder dann mitten in der Pubertät. Und sechs Jahre bis zum Abitur reichen nicht, um ordentliche Oberstufen-Profile aufstellen zu können.“ Uhle reichte nun einen Ausnahmeantrag in der Schulbehörde ein, will Fünft- und Sechstklässler behalten: „Für unseren Musikzweig nehmen sie eine Anfahrt von bis zu 20 Kilometern in Kauf. Auf einer Primarschule würden sich gerade mal fünf Kinder pro Klasse finden, die musikalisch so sehr begabt sind.“ Mechthild Uhle ist sauer: „Hamburg fährt sein Schulsystem knallhart gegen die Wand. Es ist nicht durchfinanziert, zudem laufen wir in einen Lehrermangel hinein. So wird die Qualität der Abschlüsse sinken, und Hamburg sich auf den letzten Pisa-Platz vorarbeiten.“ Nicht zuletzt sieht sie die Gefahr der Ausdünnung der Gymnasien, die mindestens 500 Schüler bräuchten: „30 Prozent der Gymnasien werden schließen, wohl zuerst in Billstedt und Hamm“, fürchtet Uhle. Für ihren Antrag sieht sie dennoch wenig Chancen: „Der ist politisch nicht erwünscht.“ Gute Argumente für den Erhalt seiner Profile (Sprachen, Musik, Medien) formuliert derzeit auch Michael Koops. Der Leiter des Gymnasiums Lohbrügge will ebenfalls erreichen, die Fünft- und Sechstklässler behalten zu dürfen: „Nach den Ferien werden alle Gremien darüber abstimmen. Aber schon jetzt scheint die Meinung eindeutig: Es ist sozialpolitisch schwierig, in nur sechs Jahren Abitur zu machen – das beraubt die Schüler vieler Chancen.“